Nicht nur angesichts des stetig steigenden Bedarfes an Gesundheitsleistungen seien die niederösterreichischen Krankenanstalten, die von über 98 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 30 Minuten zu erreichen seien, ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, jeder 25. Erwerbstätige sei in einem Spital beschäftigt, führte Wilfing aus und präzisierte: "Insgesamt profitieren in Niederösterreich über 6.000 Firmen von den NÖ Kliniken, davon sind 2.700 in Niederösterreich angesiedelt bzw. 2.600 einkaufsrelevant. Allein am Bausektor werden dadurch rund 300 Firmen dauernd beschäftigt. Von der Gesamtbruttowertschöpfung von 2,4 Milliarden Euro bleiben 62,91 Prozent in der Region. Die gesamte, für Niederösterreich erzielte Wertschöpfung liegt daher bei 1,51 Milliarden Euro."
Für 37.542 Arbeitsplätze verantwortlich
Hinsichtlich der Beschäftigungs-Impulse zählte der Landesrat zu den 20.500 Mitarbeitern in den Landeskliniken weitere rund 17.000 Arbeitsplätze außerhalb davon hinzu: "In Summe zeichnen die NÖ Kliniken für 37.542 Arbeitsplätze verantwortlich". Dazu käme im Gegensatz zu der in Österreich durchschnittlichen Akademikerquote von 10 Prozent ein Anteil von 20 Prozent in den Kliniken, wo insgesamt sogar mehr als zwei Drittel der Beschäftigten als hochqualifiziert einzustufen seien.
Forschungslandschaft mit Gesundheitsfokus
Die Wirtschaftslandesrätin ging vor allem auf die Bereiche Forschung und Wissenschaft sowie Gesundheits-Tourismus ein und machte im Rahmen des Schwerpunktes Medizintechnik und medizinische Biotechnologie der FTI-Strategie des Landes insbesondere die auf den medizinischen Bereich spezialisierten Technopole Krems und Wiener Neustadt, das Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) in Maria Gugging, die Karl-Landsteiner-Privatuniversität in Krems, die Universitätskliniken St. Pölten, Krems und Tulln sowie MedAuston in Wiener Neustadt namhaft.
"Am Technopol Krems erzielen 170 Forscher eine wirtschaftliche Wertschöpfung für ganz Niederösterreich von 94 Millionen Euro pro Jahr bzw. einen Arbeitsplatzeffekt von 1.300. Am Technopol Wiener Neustadt sind es derzeit 95 Personen, eine Wertschöpfung von jährlich 172 Millionen Euro und ein Arbeitsplatzeffekt von 2.900. Bei MedAustron, wo derzeit noch 155, ab dem Vollbetrieb im Spätherbst aber 180 Personen tätig sind und 1.200 Patienten pro Jahr behandelt werden können, beträgt die Wertschöpfung für Niederösterreich 457 Millionen Euro und der Arbeitsplatzeffekt 300", erläuterte Bohuslav und nannte als weitere Forschungsgebiete neben der MedAustron-Krebstherapie u. a. die Bereiche Onkologie und extrakorporale Blutreinigung in Krems bzw. minimalinversive Medizin-und Operationstechniken sowie Blutdruckmessungen bei längerfristiger Schwerelosigkeit für die Weltraumforschung in Wiener Neustadt.
Starker Gesundheits-Tourismus in NÖ
Im Hinblick auf den Gesundheits-Tourismus merkte die Landesrätin an, dass dieser – neben dem Wirtschafts- und dem klassischen Urlaubstourismus mit jeweils einem weiteren Drittel – für ein Drittel der insgesamt 6,8 Millionen Nächtigungen in Niederösterreich verantwortlich zeichne. "In den letzten fünf Jahren sind vom Waldviertel bis in die Bucklige Welt rund 30 Millionen Euro in Gesundheitsbetriebe investiert worden, zuletzt etwa in die Erweiterung des Badener Hofes, was wiederum eine entsprechende Wertschöpfungskette nach sich zieht", meinte Bohuslav abschließend.