282,5 Millionen Euro im Beschäftigungspakt für den NÖ Arbeitsmarkt

Der Territoriale Beschäftigungspakt ist eine Partnerschaft des Landes NÖ mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) NÖ, dem Sozialministeriumservice NÖ, der Gemeindevertreterverbände, der Industriellenvereinigung NÖ, der Arbeiterkammer NÖ, dem Landesschulrat für NÖ und der Wirtschaftskammer NÖ, um zur Verbesserung der Arbeitsmarktlage im Land beizutragen. Die neuen Verträge wurden im Rahmen eines Pressegesprächs unterzeichnet.

Seit 1999 gebe es den Territorialen Beschäftigungspakt, der als Netzwerk angelegt und in Niederösterreich "eine gute Tradition" habe. "Danke für die Partnerschaft", so Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka. Er betonte, dass "alle in der Frage der Ausrichtung an einem Strang ziehen". Verlängert wurde daher der neue Vertrag gleich bis zum Jahr 2020. "Wir setzen drei Schwerpunkte: Menschen in Beschäftigung halten, Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt integrieren und Jugendliche bei ihrem Einstieg in das Arbeitsleben qualifizieren", so Sobotka. Seitens des Landes habe man die Studie "Arbeitsland NÖ" in Auftrag gegeben, "um alle Maßnahmen zu evaluieren, wie treffsicher sie sind und ob sie bei den Menschen auch ankommen", so der Landeshauptmann-Stellvertreter.

Schwierige Situation am Arbeitsmarkt

Die wirtschaftliche Situation sei eine durchwachsene und so sei man in der Situation, dass "wesentlich mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen, als dieser durch das Wirtschaftswachstum aufnehmen könnte", so Sobotka. Was den Schwerpunkt der Jugend betreffe, so gehe es darum, "die Menschen arbeitsfähig und ausbildungsfähig" zu machen. Depression und psychische Erkrankungen seien die Auswirkungen, wenn Jugendliche keine Perspektive hätten.

Mittel um 90 Millionen Euro aufgestockt

Die Maßnahmen werden nun intensiviert, was man auch daran sehe, dass es für 2015 beträchtlich mehr Mittel gebe. "2014 waren es 191 Millionen Euro, für das Jahr 2015 werden wir 282,5 Millionen Euro an Mitteln für den Beschäftigungspakt aufbringen", so Sobotka. Das seien um über 90 Millionen mehr, die konzentriert dafür verwendet werden, mehr Menschen in Beschäftigung zu halten oder zu integrieren und diese auch mehr auszubilden und zu beraten. Insgesamt würden 70.000 Förderfälle für das Jahr 2015 ermöglicht werden. Investiert werden vom AMS Niederösterreich 206,6 Millionen Euro, vom Sozialministeriumservice 39,1 Millionen Euro und vom Land Niederösterreich 36,8 Millionen Euro. Durch diese Zusammenarbeit schaffe man "Rahmenbedingungen, die Stabilität signalisieren", so Sobotka.

Niedriges Wirtschaftswachstum hemmt Arbeitsmarkt

AMS-Landesgeschäftsführer Fakler sprach von einer "gut funktionierenden Sozialpartnerschaft" und davon, "die Mittel zu bündeln". Das Wirtschaftswachstum sei nicht so gut, dass man die Arbeitslosigkeit abschaffen könne, die Maßnahmen könnten aber dazu führen, dass diese sinke. Die weltwirtschaftliche Entwicklung gebe derzeit "kein Signal", dass sich die derzeitige Situation so rasch ändern werde. Das Wirtschaftswachstum werde sich zwischen 0,4 und 0,7 Prozent bewegen, die Unterschiede in dieser Bandbreite merke man als Arbeitsmarktvermittler aber nicht. Was die Zahl der älteren Beschäftigten betreffe, so sei diese um 5,2 Prozent gestiegen. Besonders zu spüren bekämen die älteren Personen, dass Betriebe aufgrund der Wirtschaftslage bei der Auswahl einer Arbeitskraft viel selektiver geworden seien.

Zielgruppe erweitert

Rötzer, Leiter der Landesstelle des Sozialministeriumservice NÖ, betonte, dass er sich immer wieder freue, wenn der Beschäftigungspakt abgeschlossen werde. Das Sozialministeriumservice habe seinen Personenkreis erweitert und speziell auch junge Menschen im Fokus. So gehe es darum, Jugendlichen vor Augen zu halten, was passiert, wenn sie ihre Grundqualifikationen nicht erreichen.